Unkrautbekämpfung & Neophytenbekämpfung mithilfe der elektrischen Strommethode

Sie klingen harmlos, richten aber grossen Schaden an: Invasive Neophyten wie der Japanische Staudenknöterichs oder die Ambrosia breiten sich aggressiv aus, verdrängen einheimische Pflanzen und bringen ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Besonders an schwer zugänglichen Orten wie Böschungen oder Gleisanlagen sind sie schwer zu kontrollieren.

Jahrzehntelang setzte man auf chemische Herbizide wie Glyphosat – effizient, aber umstritten. Gesundheitsrisiken, Rückstände mit Schaden für die Umwelt und gesetzliche Verbote sprechen nicht gerade für den Einsatz von chemischen Mitteln. Klassische Alternativen wie das Jäten, Heissluft oder Infrarot sind zwar umweltfreundlich, greifen jedoch meist nur oberflächlich an. Die Wurzeln bleiben. und das Problem wächst einfach nach.

Hier kommt die elektrische Strommethode ins Spiel: Sie zerstört die Pflanze von innen heraus – bis in die Wurzel. Ohne Chemie, ohne Rückstände, schnell und nachhaltig.

Was ist ein elektrischer Unkrautvernichter?

Die elektrische Unkrautbekämpfung, auch bekannt als eWeeding oder als elektrophysikalische Methode, nutzt Elektrizität zur Beseitigung unerwünschter Pflanzen. Ein Hochspannungsstrom, erzeugt durch einen Generator, wird über einen Applikator in die Pflanze geleitet, um einen Stromkreis herzustellen. Eine Bezugselektrode im Boden sorgt für den Rückfluss.

Der Strom, der in die Pflanze geleitet wird, trifft auf deren natürlichen Widerstand und wird in Wärme umgewandelt. Temperaturen werden schnell sehr hoch, womit die Pflanze gewissermassen „gekocht“ wird. Durch die siedenden Wasser in der Pflanze werden Zellstrukturen zerstört und die Wasserversorgung unterbrochen, schlussendlich hat dies das Absterben der Pflanze zur Folge.

Im Gegensatz zu herkömmlichen, nicht-chemischen Methoden wie Infrarot, Laser, Heissluft, Heisswasser oder mechanischem Jäten, die meist nur oberirdische Pflanzenteile entfernen, wirkt die elektrische Methode bis in die Wurzel. Studien zeigen, dass neben der Strommethode nur chemische Bekämpfung mit Glyphosat die Wurzeln nachhaltig zerstört.

Die elektronische Methode ist 100 % chemiefrei und umweltfreundlich, hinterlässt keine Rückstände und beeinträchtigt weder Boden, Grundwasser noch Insekten.
Strommethode
Mit dem Stab wird Strom erzeugt und so die Pflanze von innen verbrannt

Das RootWave Handheld System im Einsatz bei Invaphyt

Bei Invaphyt setzen wir zur nachhaltigen Bekämpfung von Neophyten in schwer zugänglichen Bereichen auf das Handheld System der Firma RootWave. Dies ist eine tragbare Lösung, die sich besonders gut für schwer zugängliche Stellen und punktgenaue Einsätze eignet. Egal ob an Mauern, Treppen, Parkbänken oder am Rand von Beeten: Mit dieser Elektrolanze können wir einzelne Pflanzen gezielt entfernen.

Das System besteht aus drei Hauptkomponenten:

  • Der Generator erzeugt den nötigen Hochspannungsstrom. Meist befindet er sich auf einem Trägerfahrzeug.
  • Das Power-Modul ist die Schaltzentrale. Es reguliert den Stromfluss und verbindet den Generator mit der Handlanze.
  • Die Handlanze mit Elektrode ist das eigentliche Werkzeug. Damit wird der Strom in die Pflanze geleitet.

Vor Beginn wird eine Bezugselektrode in den Boden gesteckt. Sie ermöglicht den Stromrückfluss und sorgt dafür, dass der Kreislauf geschlossen wird.

Sobald die Elektrode die Pflanze berührt, beginnt die Wirkung: Der Strom fliesst durch die Pflanze, trifft auf Widerstand, und dieser erzeugt Hitze. Die Pflanze stirbt sichtbar ab – oft treten erste Veränderungen bereits nach Minuten auf, der vollständige Absterbprozess ist nach wenigen Tagen abgeschlossen.

Warum das besonders bei invasiven Neophyten sinnvoll ist: Viele invasive Arten besitzen schnell wachsende, ausgedehnte Wurzelsysteme. Werden sie nur oberflächlich entfernt, treiben einzelne Wurzeln schnell wieder aus. Mit RootWave erreichen wir gezielt die Wurzeln und bieten damit eine langfristige, nachhaltige Lösung zur Bekämpfung von Problemarten wie dem Schlingknöterich oder der Kanadischen Goldrute.

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Effektiv gegen invasive Neophyten – Warum RootWave überzeugt

Arten wie das Aufrechte Traubenkraut oder der Japanischer Staudenknöterich gelten als besonders hartnäckig. Genau hier zeigt RootWave seine Stärken:

  • Systemische Tiefenwirkung: Die Hitze dringt bis in die Wurzeln vor und zerstört die Pflanze vollständig – ideal bei invasiven Arten mit kräftigen Rhizomen. Im Gegensatz zu oberflächlichen Methoden wird somit ein schnelles Nachwachsen verhindert.
  • Chemiefrei und umweltfreundlich: Keine Rückstände, keine Gefährdung für Boden, Wasser oder Bodenlebewesen. Auch Regen direkt nach der Anwendung mindert die Wirkung nicht. Zudem ist die Methode zu 100 % frei von Chemikalien.
  • Präzise Anwendung: Die Handlanze erlaubt punktgenaues Arbeiten – perfekt für Bereiche mit wertvoller Begleitvegetation oder für schwer erreichbare Standorte.
  • Langfristige Wirksamkeit: Sichtbare Schäden treten oft schon nach 20 Minuten auf, die Pflanzen sterben in wenigen Tagen komplett ab. Der Effekt hält länger als bei thermischen Methoden.
  • Sicher und standardisiert: Eine Schulung ist Pflicht, bevor das System angewendet werden darf. Sicherheitsvorkehrungen wie Erdung, geeignete Schutzkleidung und das Freihalten von Leitungen (Gas, Wasser, Glasfaser) sind essenziell. 

RootWave im Testeinsatz gegen Neophyten

Die RootWave-Technologie wurde in mehreren Testreihen gezielt gegen invasive Neophyten eingesetzt – mit eindrucksvollen Ergebnissen. Zwei besonders aussagekräftige Beispiele zeigen das Potenzial und die Grenzen dieser Methode:

Test 1: Die Strommethode im Einsatz gegen Reynoutria japonica

Die Wüest GmbH, eine Gesamtanbieterin im Bereich Projektplanung und Bauausführung, hat einen Test der Strommethode gegen den Japanischen Staudenknöterich dokumentiert. Getestet wurden dabei zwei Testflächen mit Japanischem Staudenknöterich, darunter eine mit 10–12 Jahre alten Pflanzen, die bereits erfolglos mit Mähen und Abdecken behandelt wurden.

Ablauf:

  • Start der Versuche im September 2020
  • Erste Behandlung führte nach 8 Tagen zu stark ausgetrockneten Pflanzen, es wurde kein neuer Austrieb beobachtet.
  • Im Frühjahr 2021 trieben neue Sprosse aus. Die geschätzte Reduktion lag bei etwa 50 %.
  • Insgesamt vier Behandlungen über das Jahr verteilt (Mai, Juni, August)
  • Mit jeder Wiederholung verringerte sich das Wachstum sichtbar: Triebe wurden kürzer, dünner und seltener.

Ergebnis:

  • Auf Testfläche 2 war im Oktober 2021 nach Entfernung der Pflanzenreste kein neuer Austrieb mehr zu beobachten.
  • Testfläche 1 zeigte im selben Zeitraum nur noch vereinzelte, sehr kurze Triebe.

Fazit:

Bei stark etablierten Neophyten wie den Knöterichen ist RootWave wirksam, aber mehrfache Anwendungen über mehrere Monate sind nötig.

Schau dir den gesammten Verlauf der zwei Testflächen auf der Webseite an.

Test 2: Die Strommethode im Einsatz gegen Ambrosia psilostachya

Das Pflanzenschutzamt Berlin hat einen Test im urbanen Grün zur Bekämpfung von Ausdauernder Ambrosia mit modifiziertem RootWave-Pro-System samt Handlanze durchgeführt. Dabei wurden zwei Grossparzellen, einmal mit sandigem und einmal mit verdichtetem Boden, bearbeitet. Jede Grossparzellen bestand aus mehreren Kleinparzellen, auf denen Ambrosia psilostachya spross. 

Ablauf:

  • Einmalige Anwendung im Zeitraum August bis Oktober 2021 mit 4.000 Watt Leistung
  • Jede Kleinparzelle enthielt 40 Ambrosia-Sprossen.
  • Behandlung durch zwei geschulte Anwendungstechniker

Ergebnis:

  • Nach 20 Minuten waren erste Schädigungen sichtbar.
  • Nach drei Tagen: komplettes Absterben der Pflanzen
  • Wirkungsgrad:
    • 98 % auf sandigem Boden mit starkem Bewuchs
    • 88 % auf verdichtetem, steinigem Boden
  • Nach sechs Wochen: vereinzelt neue Sprosse, aber in sehr frühem Stadium (BBCH 12–14)

Ambrosia kann mit nur einer gezielten Applikation sehr effektiv und nachhaltig bekämpft werden. Die Methode ist besonders geeignet für punktuelle Anwendungen im urbanen Raum – vorausgesetzt, Sicherheitsstandards werden eingehalten.

Du kannst dir den gesamten Test hier durchlesen oder über folgenden Link downloaden: https://www.berlin.de/pflanzenschutzamt/_assets/stadtgruen/ambrosia-bekaempfung/ambrosiabekaempfung_e-weeding.pdf

Fazit: Elektrische Unkrautbekämpfung als umweltfreundliche und wirkungsvolle Alternative

Die Herausforderungen im Umgang mit Neophyten werden immer grösser, ebenso wie der Druck, nachhaltige Lösungen zu finden. Die RootWave-Technologie bietet eine moderne, wirksame und chemiefreie Antwort. Sie verbindet Präzision mit Tiefenwirkung, ist sicher in der Anwendung und besonders geeignet für problematische Standorte und invasive Arten.

Ob in Kommunen, im urbanen Grün oder auf Privatgrundstücken: Wer Unkraut systematisch und dauerhaft beseitigen möchte, ohne Umwelt oder Gesundheit zu belasten, findet in der elektrischen Strommethode eine überzeugende Alternative.

Bei Invaphyt setzen wir diese Technologie gezielt und professionell ein – mit geschultem Personal, Erfahrung im Umgang mit invasiven Neophyten und dem nötigen Respekt für Mensch, Natur und Umwelt. Melden Sie sich bei uns und wir sprechen gemeinsam über eine mögliche Behandlung. 

Schau dir jetzt unser Angebot zur Bekämpfung von Neophyten an

Lass uns gemeinsam gegen invasive Neophyten vorgehen.

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