Himalaya-Knöterich, Vielähriger Knöterich

Polygonum polystachyum

Polygonum polystachyum, auch bekannt als Vielähriger Knöterich, ist eine invasive Pflanze aus Asien. Sie bildet dichte Bestände an gestörten Standorten wie Flussufern und Waldrändern und verdrängt einheimische Vegetation.

Steckbrief

verbotene Pflanze

Lateinischer Name

Polygonum polystachyum Meisn.

Herkömmlicher Name

Himalaya-Knöterich, Vielähriger Knöterich

Synonyme

Aconogonon polystachyum, Persicaria polystachya, Persicaria wallichii, Peutalis polystachya, Reynoutria polystachya, Rubrivena polystachya

Herkunft

Himalaya

Familie

Knöterichgewächse (Polygonaceae)

Habitus

Kraut

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Biologie des Himalaya-Knöterichs

Pflanzenstruktur und Blätter

Der Himalaya-Knöterich (Polygonum polystachyum), auch Vielähriger Knöterich genannt, ist eine ausdauernde Pflanze aus dem Himalaya, die bis zu 2 Meter hoch wächst. Die oberirdischen Triebe sind einjährig, dick und fleischig. Die Blätter sind lanzettlich bis pfeilförmig, erreichen eine Länge von bis zu 30 cm und sind kahl auf der Oberseite, während die Unterseite leicht behaart ist. Am Blattansatz befindet sich eine braune, oft kahle Ochrea, eine häutige Blattscheide, die den Stängel umfasst. Die Blütenstände bestehen aus ausladenden, weiss- oder rosafarbenen Rispen mit blauvioletten Staubgefässen und blühen von Juli bis Oktober​.

Blüten und Früchte

Die Blüten des Himalaya-Knöterichs erscheinen in dichten Rispen und sind klein, weiss bis rosa. Die Frucht ist dreikantig, braun und erreicht eine Länge von 3 bis 5 mm. Die Pflanze bildet nur selten keimfähige Samen, was die generative Vermehrung in ihrem invasiven Verbreitungsgebiet stark einschränkt. Die Ausbreitung erfolgt primär durch vegetative Vermehrung​.

Vermehrung

Die Pflanze vermehrt sich hauptsächlich vegetativ durch Fragmentierung der kräftigen Rhizome und Stängel. Selbst kleine Wurzel- oder Stängelteile mit einem Knoten können neue Pflanzen bilden, wenn sie auf feuchten Boden fallen. Die Rhizome verbreiten sich oft über Flüsse oder durch menschliche Aktivitäten, was die Pflanze besonders invasiv macht und eine Bekämpfung erschwert​.

Regenerationsfähigkeit

Der Himalaya-Knöterich zeigt eine hohe Regenerationsfähigkeit. Selbst kleinste Wurzel- oder Stängelstücke können neue Triebe bilden, was ihn sehr widerstandsfähig gegenüber mechanischen Bekämpfungsmassnahmen macht. Diese starke Regenerationskraft sorgt dafür, dass selbst bei regelmäßiger Entfernung immer wieder neue Pflanzen entstehen​.

Invasivität und Bedrohung

Warum ist der Himalaya-Knöterich invasiv?

Der Himalaya-Knöterich bildet durch seinen dichten Wuchs und seine schnelle Ausbreitung oft Monokulturen, die einheimische Vegetation verdrängen. Durch das dichte Blätterdach reduziert er den Lichteinfall für bodennahe Pflanzen, was zum Rückgang der Biodiversität führt. Seine kräftigen Bestände begünstigen die Erosion von Uferbereichen, da die oberirdischen Pflanzenteile im Winter absterben und nur der ungeschützte Boden zurückbleibt​.

Auswirkungen

Ökologische Auswirkungen

Das dichte Wurzel- und Blattwerk des Himalaya-Knöterichs verdrängt einheimische Pflanzenarten und senkt die Artenvielfalt. Der Bodenschutz wird beeinträchtigt, was an Flussufern zu erhöhtem Erosionsrisiko führt. Besonders empfindliche Ökosysteme in den Alpen und subalpinen Höhenlagen sind gefährdet, da die Pflanze auch in kühlere Klimazonen vordringt und dort sensible Arten verdrängt​.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die Pflanze verursacht hohe Pflegekosten für die Instandhaltung und Stabilisierung von Verkehrs- und Uferböschungen. Die erhöhte Erosionsanfälligkeit erfordert zusätzliche Massnahmen zum Schutz der Infrastruktur. Durch die Ausbreitung entlang von Verkehrswegen und Flussläufen steigt zudem der Aufwand für die Kontrolle und Pflege der betroffenen Gebiete​.

Situation in der Schweiz

In der Schweiz ist der Himalaya-Knöterich verbreitet und kommt insbesondere entlang von Flüssen, Straßenrändern und auf Ruderalflächen vor. Ursprünglich als Zierpflanze eingeführt, gilt die Pflanze nun als invasiv und ist gemäss Freisetzungsverordnung (FrSV) als verbotene Art eingestuft. Die weitere Verbreitung erfolgt häufig durch verunreinigtes Erdmaterial und unsachgemäss entsorgte Gartenabfälle​.

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Massnahmen und Bekämpfung des Himalaya-Knöterichs

Mechanische Bekämpfung

  • Regelmässige Mahd und Entfernung: Die Pflanze sollte von April bis Oktober alle zwei bis drei Wochen gemäht werden, um die Rhizome zu schwächen. Ein Entfernen der Pflanze ist nur effektiv, wenn auch die Rhizome in mindestens 50 cm Tiefe entfernt werden. Nach der ersten Bekämpfungssaison sind regelmäßige Kontrollen nötig.
  • Manuelle Entfernung: Kleinere Bestände können durch Ausreissen entfernt werden. Es sollte darauf geachtet werden, alle Rhizomstücke vollständig zu beseitigen, da sonst eine erneute Ausbreitung erfolgt​.

Chemische Bekämpfung

Chemische Methoden sind beschränkt zulässig und sollten nur durch Fachpersonal durchgeführt werden. Das Herbizid sollte im Spätsommer auf neue Triebe aufgetragen werden, um das Wurzelsystem zu schwächen. Der Einsatz chemischer Mittel ist jedoch streng reguliert und wird nur in Ausnahmefällen empfohlen​.

Sorgfältige Entsorgung

Pflanzenteile, insbesondere Wurzeln und Stängel, müssen ordnungsgemäß entsorgt werden. Eine professionelle Entsorgung in einer Kompostieranlage oder Verbrennungsanlage ist notwendig, da auch kleinste Pflanzenfragmente regenerationsfähig sind. Gartenkompost ist ungeeignet und fördert die Verbreitung​.

Präventive Massnahmen

  • Vermeidung der Einschleppung: Insbesondere Erdmaterial und Gartenabfälle, die Pflanzenteile des Himalaya-Knöterichs enthalten könnten, sollten nicht in die Natur entsorgt werden.
  • Bewusstseinsbildung: Es ist wichtig, auf die Risiken der Pflanze hinzuweisen und Alternativen für die Gartenpflanzung zu fördern​.

Langfristige Kontrolle

Eine langfristige Bekämpfung des Himalaya-Knöterichs erfordert regelmäßige Kontrollen und jährliche Pflege über mindestens fünf Jahre hinweg. Erfolge stellen sich meist erst nach mehreren Jahren ein, daher sind Geduld und Ausdauer bei der Bekämpfung entscheidend​.

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