Glattes Zackenschötchen

Bunias orientalis

Bunias orientalis, bekannt als Östliches Zackenschötchen, ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die in Europa weit verbreitet ist. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden und kann in landwirtschaftlichen Gebieten und an Straßenrändern große Bestände bilden.

Steckbrief

Informationspflichtig

Lateinischer Name

Bunias orientalis L.

Herkömmlicher Name

Glattes Zackenschötchen

Synonyme

Bunias perennis, Bunias winterli, Laelia orientalis, Laelia podocarpa, Myagrum taraxacifolium, Rapistrum glandulosum

Herkunft

Osteuropäisch-westasiatisch

Familie

Kreuzblütler (Brassicaceae)

Habitus

Kraut

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Biologie des Glatten Zackenschötchens

Pflanzenstruktur und Blätter

Das Glatte Zackenschötchen (Bunias orientalis) ist eine krautige Pflanze, die eine Höhe von 30 bis 120 cm erreichen kann. Der verzweigte Stängel ist kahl oder mit vereinzelten Haaren besetzt. Die unteren Blätter können bis zu 40 cm lang werden und sind tief fiederteilig, mit wenigen schmalen Abschnitten und einem grossen dreieckigen Endabschnitt. Die oberen Blätter sind viel kleiner und weniger stark geteilt. Die gelben Kronblätter sind gerundet und 5–6 mm lang. Die Früchte sind eiförmig, 6–10 mm lang, unregelmässig höckerig und tragen einen ca. 1 mm langen Griffel. Sie sitzen auf einem 12–15 mm langen, aufrecht abstehenden Stiel. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis August​.

Blüten und Früchte

Die leuchtend gelben Blüten erscheinen in dichten Blütenständen von Mai bis August. Die Frucht ist ein Schötchen, das 6–10 mm lang ist, mit zwei einsamigen Fächern und einer unregelmässigen Höckerstruktur. Die Früchte haben keinen Flügel, sind jedoch deutlich höckerig und sitzen auf langen Stielen​.

Vermehrung

Das Glatte Zackenschötchen vermehrt sich sowohl generativ durch Samen als auch vegetativ. Es produziert pro Pflanze zwischen 3000 und 4500 Samen, die eine hohe Keimrate haben und über mehrere Jahre lebensfähig bleiben. Die Pflanze kann auch aus kleinsten Wurzelstücken neu austreiben. Besonders in gestörten Böden findet das Zackenschötchen günstige Bedingungen, um sich auszubreiten​.

Regenerationsfähigkeit

Die Regenerationsfähigkeit des Bunias orientalis ist bemerkenswert. Es kann aus Wurzelstücken von nur 1 cm Länge neu austreiben und keimt sogar in den Sommermonaten unter schwierigen Bedingungen. Diese Fähigkeit zur schnellen Regeneration macht es schwierig, die Pflanze langfristig zu kontrollieren​.

Invasivität und Bedrohung

Warum ist der Bunias orientalis invasiv?

Das Glatte Zackenschötchen (Bunias orientalis) ist besonders invasiv, weil es sich effizient durch Samen und Wurzelausläufer vermehrt. Es bildet dichte Bestände, die die einheimische Vegetation verdrängen. Besonders in landwirtschaftlichen Flächen und Weiden stellt es ein grosses Problem dar, da es vom Vieh gemieden wird und somit die Futterqualität beeinträchtigt. Seine Fähigkeit, sich schnell in gestörten Böden auszubreiten, trägt zusätzlich zur Bedrohung der Biodiversität bei​.

Auswirkungen

Ökologische Auswirkungen

Das Glatte Zackenschötchen besiedelt bevorzugt Wiesen, Weiden, Äcker und Schuttplätze. Besonders in hügeligen Gebieten von 300 bis 1500 m ü. M., wie dem Wallis, der Westschweiz, dem Jura und Graubünden, ist es weit verbreitet. Es verdrängt die einheimische Flora und bildet dichte Bestände, die sich negativ auf die Biodiversität auswirken. Auf landwirtschaftlichen Flächen verringert es durch seine dominante Ausbreitung die Futterqualität, da es vom Vieh gemieden wird​.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Auf landwirtschaftlichen Flächen führt das Glatte Zackenschötchen zu erheblichen Ertragsverlusten, da es die Futterqualität mindert und die Ausbreitung schwer zu kontrollieren ist. Seine dicken Stängel erschweren das Trocknen des Heus, was zu Schimmelbildung führen kann. Es verdrängt andere Kulturpflanzen und beeinträchtigt insbesondere den Anbau von Reben und anderen Nutzpflanzen​.

Situation in der Schweiz

In der Schweiz ist Bunias orientalis besonders in den tieferen Lagen mit heissen Sommern verbreitet. Die Ausbreitung erfolgt vor allem durch landwirtschaftliche Maschinen, Vieh und kontaminiertes Erdmaterial. Da es vom Vieh gemieden wird, breitet sich die Pflanze auf extensiv genutzten Weiden und Wiesen aus und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die landwirtschaftliche Produktion und die Biodiversität dar​.

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Massnahmen und Bekämpfung des Götterbaums

Mechanische Bekämpfung

  • Einzelne Pflanzen entfernen: Einzelne Pflanzen sollten sofort entfernt werden, indem sie mit dem gesamten Wurzelwerk ausgegraben werden. Es ist wichtig, alle Wurzeln zu entfernen, um die Regeneration zu verhindern.
  • Mahd vor der Blüte: Die Pflanzen sollten möglichst bodennah 1-2 Mal pro Jahr vor der Blüte gemäht werden, um die Ausbreitung der Samen zu verhindern. Eine Kontrolle sollte im September des gleichen Jahres stattfinden und über mindestens zwei Jahre hinweg fortgeführt werden​.

Chemische Bekämpfung

In einigen Fällen kann der Einsatz von Herbiziden notwendig sein, um grössere Bestände zu bekämpfen. Der Einsatz muss jedoch gemäss den gesetzlichen Vorschriften erfolgen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren​.

Präventive Massnahmen

  • Überweidung vermeiden: Überweidung fördert die Ausbreitung des Bunias orientalis, da es vom Vieh gemieden wird. Weiden sollten so bewirtschaftet werden, dass sie nicht überbeansprucht werden.
  • Regelmässige Kontrolle der Flächen: Potenziell gefährdete Flächen sollten regelmäßig kontrolliert werden, um ein erneutes Aufkommen des Zackenschötchens frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen​.

Langfristige Kontrolle

Eine langfristige Kontrolle erfordert regelmäßige Überwachung und die Anwendung mechanischer oder chemischer Massnahmen über mehrere Jahre hinweg. Besonders wichtig ist es, gestörte Flächen zu revitalisieren und nach der Bekämpfung sicherzustellen, dass keine neuen Bestände entstehen​.

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