
Steckbrief

Lateinischer Name
Artemisia verlotiorum Lamotte
Herkömmlicher Name
Verlotscher Beifuss
Synonyme
Artemisia leptostachya, Artemisia selengensis
Herkunft
Ostasien
Familie
Korbblütler (Asteraceae)
Habitus
Kraut
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Biologie des Verlotschen Beifusses
Pflanzenstruktur und Blätter
Der Verlotsche Beifuss (Artemisia verlotiorum) ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die sich durch lange Ausläufer und überwinternde Blattrosetten auszeichnet. Die Blätter sind schmal-lanzettlich und fiederschnittig. Ab der Mitte des Stängels aufwärts bleiben die Blätter immer einfach fiederschnittig mit ganzrandigen Abschnitten. Im Vergleich zu Artemisia vulgaris ist der Geruch besonders stark und aromatisch, mit einem deutlichen Kampferaroma.
Blüten und Früchte
Die Blütezeit des Verlotschen Beifusses ist spät, sie reicht von September bis November. Die Blüten sind unscheinbar und sitzen in dichten Blütenständen. Die Früchte sind klein und unscheinbar, ähnlich wie bei anderen Arten der Gattung Artemisia.
Vermehrung und Ausbreitung
Artemisia verlotiorum vermehrt sich sowohl durch Samen als auch durch unterirdische Ausläufer. Die Pflanze bildet dichte Bestände und überwuchert damit schnell Ruderalflächen und andere gestörte Standorte. Die langen Ausläufer tragen erheblich zur schnellen Ausbreitung bei.
Regenerationsfähigkeit
Der Verlotsche Beifuss ist für seine starke Regenerationsfähigkeit bekannt. Durch seine unterirdischen Ausläufer kann die Pflanze schnell neue Bestände bilden, was sie schwer kontrollierbar macht. Selbst nach mechanischer Entfernung bleibt die Gefahr, dass sie durch unterirdische Wurzelausläufer wieder austreibt.
Invasivität und Bedrohung
Warum ist der Verlotschte Beifuss invasiv?
Der Verlotsche Beifuss (Artemisia verlotiorum) ist eine invasive Art, weil sie sich sehr schnell durch Samen und unterirdische Ausläufer ausbreitet. In der Schweiz wächst sie besonders auf Ödland, Bahnarealen sowie auf Ruderal- und Pionierstandorten. Ihre dichte Ausbreitung verdrängt heimische Pflanzenarten und verringert die Biodiversität.
Auswirkungen
Ökologische Auswirkungen
Der Verlotsche Beifuss überwuchert schnell grosse Flächen und kann in Höhenlagen zwischen 300 und 1500 Metern über Meer wachsen. Besonders betroffen sind Ruderalflächen und landwirtschaftliche Nutzflächen, wo er als Problemunkraut gilt. Seine dichte Ausbreitung verdrängt nicht nur heimische Pflanzen, sondern kann auch negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, da er schwer zu kontrollieren ist und die Artenvielfalt auf betroffenen Flächen reduziert.
Landwirtschaftliche Auswirkungen
In der Landwirtschaft stellt der Verlotsche Beifuss ein ernsthaftes Problem dar. Seine Ausbreitung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen kann zu Ertragsverlusten führen, da Kontrollmassnahmen nur schwer umzusetzen sind. Die Pflanze ist resistent gegenüber vielen üblichen Bekämpfungsmethoden und kann schnell grosse Flächen dominieren.
Situation in der Schweiz
In der gesamten Schweiz ist der Verlotsche Beifuss verbreitet und stellt eine Bedrohung für die Biodiversität dar. Er ist auf der Schwarzen Liste invasiver Neophyten aufgeführt und wird als besonders problematisch für die einheimische Flora angesehen.
Massnahmen und Bekämpfung des Götterbaums
Mechanische Bekämpfung
- Regelmässiges Mähen und Ausreissen: Um die Ausbreitung zu verhindern, sollte der Verlotsche Beifuss regelmäßig gemäht oder ausgerissen werden, bevor die Pflanze Samen bildet.
- Wurzeln entfernen: Um eine dauerhafte Ausrottung zu gewährleisten, müssen auch die Wurzelausläufer entfernt werden. Dies ist besonders wichtig, da die Pflanze stark regenerationsfähig ist.
Chemische Bekämpfung
In einigen Fällen, insbesondere bei starkem Befall oder in schwer zugänglichen Gebieten, kann der Einsatz von Herbiziden erforderlich sein. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Einsatz von chemischen Mitteln die Umgebung möglichst wenig belastet und nur von Fachpersonal durchgeführt wird.
Präventive Massnahmen
- Früherkennung und schnelle Reaktion: Neue Bestände des Verlotschen Beifusses sollten sofort gemeldet und entfernt werden, um eine grossflächige Ausbreitung zu verhindern.
- Keine Neuanpflanzungen: Vermeiden Sie, die Pflanze in Gärten oder auf Flächen anzupflanzen, um die unkontrollierte Verbreitung zu verhindern.
Langfristige Kontrolle
Eine langfristige Kontrolle ist notwendig, da der Verlotsche Beifuss auch nach mehrjähriger Bekämpfung wieder austreiben kann. Regelmässige Kontrollen und konsequentes Entfernen von Schösslingen und Wurzelausläufern sind erforderlich, um die Ausbreitung nachhaltig zu unterbinden.